Werter Johannes Ponader,
Sätze wie jener in der Überschrift gehörten zum fest gefügten Wortschatz der Kleinbürger in den 60er und 70er Jahren – damals nannte man die derart Beschimpften „Hippies“ oder „Gammler“. Noch heute pflegt ein Teil der Rechtskonservativen und der CDU/CSU-Nahestehenden dieses Vorurteil.
Umso mehr begann ich mich zu sorgen, als sich diese Gedanken heute morgen in meinem Kopf formten, als ich zum wiederholten Male den Namen des politischen Geschäftsführers der Piratenpartei, Johannes Ponader, lesen dufte.
Johannes Ponader hat es in kurzer Zeit geschafft, durch seine Auftritte Und Wortmeldungen den Piratenvorstand durch Rücktritte genervter Parteifreunde zu dezimieren. Er ist auch hauptverantwortlich für die desolaten Umfrageergebnisse der Piraten (gleichwohl Umfragen im Oktober 2012 nur eine geringe Bedeutung besitzen).
Sehen wir einmal von den fehlenden Socken und dem fläzigen Benehmen Johannes‘ bei seinem peinlichen Auftritt in Günther Jauchs Redestunde ab. (Wieder diese Stimme im Kopf: „Hey, wenn Du angesprochen wirst, dann schau gefälligst die Leute an, anstatt weiterzutwittern. Und leg das Handy weg!“).
Sehen wir auch einmal von seinem peinlichen Aufruf zu einer Mitglieder-Spendenaktion ab, die seine laufenden Kosten begleichen sollte, weil die Agentur für Arbeit ihm Hartz4 gestrichen hat mit der Begründung, er stehe dank seiner Vorstandsarbeit für eine Arbeitsvermittlung nicht mehr zur Verfügung.
Aber warum sollen wir davon absehen? Hier steht ein hochintelligenter Mann, der nicht etwa unverschuldet arbeitslos ist, sondern tatsächlich seit seiner (mehrfach abgebrochenen) Studienzeit auf Kosten anderer lebt und dies inzwischen auch zu einer Philosophie erhoben hat, die er zusammen mit anderen erst den Piraten und dann der ganzen Republik überstülpen möchte: das bedingungslose Grundeinkommen (BGE). Das ist – kurz gefasst – eine gigantische soziale Umverteilungsmaschine, die in Ponaders Version nüchtern betrachtet vor allem eins ist: unbezahlbar und ungerecht. Das BGE passt allerdings perfekt zu Ponaders Lebensweise – befreit es ihn doch von den lästigen Fragen und Besuchen der Agentur für Arbeit und fragwürdigen Aufrufen zu Spendenaktionen.
Meine Stimme im Kopf wird daher nun aktenkundig: Johannes, geh‘ mal arbeiten! Dann hättest Du auch viel weniger Zeit für die Piraten, und das würde allen anderen gut tun – deinen Vorstandskollegen, den Piraten-Mitgliedern, den Umfrage- und wohl auch den Wahlergebnissen der Piraten.
Es grüßt herzlich,
JeanLuc7