In der WELT hat Außenminister Guido Westerwelle ein paar Worte zur Innenpolitik abdrucken lassen: „Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein.“ Damit meint er nicht seine eigene FDP und sein Versprechen eines großen Aufschwungs, sofern man nur die Steuern senke. Nein, es geht um das Urteil des Verfassungsgerichts zu den Hartz-IV-Regelsätzen.
An dieser Stelle möchte ich auf eine eigene Bewertung verzichten, weil Thorsten Dörting von Spiegel Online bereits einen äußerst treffenden Kommentar geschrieben da, den ich Ihnen gern ans Herz legen möchte. Darin analysiert Herr Dörting zunächst, wer im alten Rom tatsächlich dekadent war und kommt dann wieder auf die Neuzeit zu sprechen:
„[Westerwelle] hätte also von materieller Dekadenz in Deutschland sprechen können, über die Banker zum Beispiel, die nach einer Krise, an deren Folgen die ganze Welt leidet und die sie maßgeblich verantwortet haben, nun fette Boni einstreichen. Und er könnte – ohne dem Stammtisch das Wort zu reden – auch vom lebensfernen Dasein der Berliner Classe Politique berichten, von fahrbereitschaftlich zur Verfügung gestellten Luxuskarossen, von Empfängen und Anlässen, bei denen Büffets aufgetürmt sind, so reichlich bestückt, das noch jedem Hartz-IV-Empfänger der Magen übergehen würde.“
Viel Spaß beim Lesen.
Herzlichst,
Ihr JeanLuc
Schon zu Beginn des ersten Jahrhunderts nach Christus ernannte Kaiser Caligula ein Pferd in das wichtigste politische Organ Roms, den Senat. Gut, hierzulande sitzen im deutschen Equivalent, dem Bundestag nur Esel.