Enthüllt: der geheime Fahrplan des Sigmar Gabriel

Werte Leserinnen und Leser,

wer die Kapriolen des Sigmar Gabriel seit seinem Besuch bei PEGIDA im Januar verfolgt hat, wird sich nicht nur einmal gefragt haben: „Ist der Mann irre?“ Da werden Parteipositionen über Bord geworfen, Griechenland zusammen mit der BILD-Zeitung aus dem Euro gekippt – und zurück gerudert, eine Vorratsdatenspeicherung aus dem Hut gezaubert und dabei ein Justizminister irreparabel beschädigt, eine „patriotische Grundhaltung“ der SPD-Mitglieder eingefordert und derlei weitere Narreteien angezettelt. In der SPD spricht man inzwischen von Gabriel als einem „Clown, von dem man weiß, dass er sich gleich wieder in der Manege spektakulär im nächsten Fettnäpfchen versenkt“.

Dahinter steckt jedoch eiskalte Logik. Gabriel – und nur er – hat den Ernst der Lage begriffen. Die Zustimmung zu den Volksparteien bröckelt, und den 80% aller Sitze im Bundestag stehen lediglich 66% der Wählerstimmen (und nur 43% aller Wahlberechtigten gegenüber. Die Große Koalition wird als Bremser wahrgenommen, weil zu viele faule Kompromisse geschlossen werden: Du bekommst die Maut und ich die Rente ab 63. Beides sind absurde Projekte, aber beide sind Gesetz.

Zudem werden die Programme der Volksparteien immer ähnlicher. Während die CDU so langsam in Richtung Homo-Ehe geschoben wird, wagt die Berliner SPD schon wieder ein bisschen Homophobie und enthält sich der Stimme, als der Bundestag die Ehe für alle fordert. Während die SPD an neuen Sicherheitsgesetzen bastelt, entdeckt die CDU die Migranten als Wähler für sich. Die CDU ist jetzt für den Mindestlohn, und die SPD für die Beibehaltung der ärmlichen Hartz-4-Sätze und der damit verbundenen Repressionen. Und weil die BILD-Zeitung die Griechen am liebsten in Booten nach Afrika schicken würde, sind für Gabriel alle Brücken abgebrochen. Gleichwohl konzedierte er am darauf folgenden Tag, Abgebrochenes könne wieder aufgebaut werden – damit kennen wir Deutschen uns seit vielen Jahren gut aus.

Um Siggis Plan zu verstehen, muss man seine Prämissen kennen:

  • Merkel ist so beliebt, dass sie im Amt älter als Adenauer wird
  • Einer Mehrheit der Deutschen sind die griechischen Lokale und der kostenlsoe Ouzo beim Bezahlen wichtig. Die Griechen sind ihnen genauso schnuppe wie die arbeitslosen Jugendlichen in Spanien oder Italien.
  • Die Deutschen wollen ohne Stress in Ruhe durchregiert werden. Parteienstreit ist ihnen zuwider.
  • Die Deutschen glauben, die Sozialdemokraten können nicht mit Geld umgehen. Zwar sind die richtig großen Defizite allesamtv unter CDU-Kanzlern entstanden, aber wer sich gut mit den Wirtschaftsbossen versteht, muss ja wohl auch etwas von deren Geschäft verstehen. Daher wurde Siggi Wirtschaftsminister.

Wie sieht aber nun sein Plan aus? Ich enthülle Ihnen nun exklusiv den Sigmar-Gabriel-Zweijahresplan zur Schaffung der Christlichen Einheitspartei Deutschlands (CED):

  • Oktober 2015: Schärfung des SPD-Profils in Richtung „Mitte“. Die Mitte ist dabei rechts neben Merkel und scharf links von PEGIDA.
  • Mai 2016: Ruck-Reden mit Zuckerbrot und Peitsche. Die SPD wird an allen Landesregierungen außer Bayern beteiligt sein und nutzt ihre Blockademacht im Bundesrat auf Gabriels Geheiß nicht ein einziges Mal aus.
  • Oktober 2016: Gabriel versagt sich der ihm angetragenen Kanzlerkandidatenwürde. Er stürzt die SPD in eine weitere schwere Krise und fordert Disziplin, Recht, Ordnung und mehr Sicherheit. Eine kleiner werdende Mehrheit folgt ihm noch.
  • Januar 2017: Es kommt zum offenen Bruch mit den Linken in der SPD. Parteiausschlussverfahren werden im Sekundentakt geführt, viele Mitglieder kommen dem Rausschmiss wegen Parteischädigung zuvor, indem sie selbst aus- und dann nachtreten.
  • März 2017: Die Umfragewerte der SPD brechen zusammen, Linke und Grüne gewinnen massiv hinzu.
  • Juli 2017: Wikileaks veröffentlicht vertrauliche Gespräche zwischen Kanzlerin und Vizekanzler über eine Fusion. Die Quelle der Informationen soll eine Spitzenkraft im Wirtschaftsministerium sein. Siggi grinst sich eins.
  • August 2017: Die Chefs von CDU und SPD treten vor das Kanzleramt und erklären, in der nächsten Legistalturperiode erstmals eine historische Fraktionsgemeinschaft zu bilden. Aus CDU/CSU wird CDU/SPD/CSU. Seehofer wettert, aber sein Nachfolger Söder setzt sich an die Spitze der Reformbewegung.
  • September 2017: Auch in Bayern kommt es zu einer Fraktionsgemeinscahft zwischen CSU und SPD. Der neugewählte Ministerpräsident Söder verfügt nun endlich wieder über eine Zweidrittelmehrheit im Maximilianeum.
  • Oktober 2017: Die Parteiengemeinschaft CDU/SPD/CSU entscheidet die Wahl für sich. Mit 53% der Stimmen hat erstmals seit 1957 wieder eine Partei die absolute Mehrheit im Bundestag und kann allein regieren. Siggi hat es geschafft: die Hälfte der SPD-Wähler heißt seine Kapriolen gut, und er wird neuere Außenminister Deutschlands.
  • Januar 2018: Der formale Schritt der Vereinigung beider Parteien zur CED wird auf einem großen gemeinsamen Parteitag vollzogen. Das Motto des Parteitags: Sichere Mehrheiten, sichere Posten, sichere Pensionen. Die bürgerliche Presse ist begeistert, der FAZ-Innenresortchef Jasper von Altenbockum verfasst erstmals einen Kommentar, der nur aus Küsschen-Smilies besteht.
  • März 2018: Der wiedergewählte Bundespräsident Gauck verleiht Sigmar Gabriel für seine Verdienste um die Parteienlandschaft Deutschlands den neu geschaffenen Otto-Grotewohl-Ordner. Frau Merkel erhält zeitgleich die ebenfalls neu geschaffene Wilhelm-Pieck-Medaille am Bande.

Jetzt verstanden? Dieser Mann denkt Jahre voraus. Und wenn Merkel dereinst als halbtote Marionette immer noch Deutschland regiert, wird Gabriel an ihrer Seite stehen und heimlich die Fäden ziehen. Sagen Sie später nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.

Es grüßt herzlich,

Ihr JL7

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