Recht und Ordnung und null Toleranz

Sehr geehrte Frau Merkel,

Ich staune auch nach dem Rücktritt des Herrn zu Guttenberg noch, wie dessen plagiierter Doktortitel von führenden Politikern als Bagatelle dargestellt wird, als ein Kavaliersdelikt, etwas, das jeder mal macht.

„Man darf nicht sagen, ach das ist doch nicht so schlimm. Hier ein bisschen was weggeschmissen und dort einen angerempelt, hier mal auf dem Bürgersteig gefahren und dort mal in der dritten Reihe geparkt, immer so unter dem Motto “Ist alles nicht so schlimm”. Das ist alles nicht nach dem Gesetz, und wer einmal Gesetzesübertretungen duldet, der kann anschließend nicht mehr begründen, warum es irgendwann schlimm wird und irgendwann nicht so schlimm ist. Und deshalb: Null Toleranz!“

Diese Aussagen habe ich Ihrem Wahlkampfauftritt in Berlin-Steglitz im Jahr 2006 entnommen. Inzwischen scheinen Sie eine andere Sichtweise zu vertreten, denn heute können wir lesen:

Ich habe abgewogen zwischen Fehlern und Leistungen, und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass Karl-Theodor zu Guttenberg, der ein hochbegabter Politiker ist, sich als Verteidigungsminister bewährt hatte.

Aber wie schon unser erster Bundeskanzler sagte: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Nichts hindert mich, weiser zu werden“. Die Weisheit Ihres bisherigen Auftretens im Fall Guttenberg ist mir jedoch bisher verborgen geblieben. Aber auch mich hindert natürlich nichts, weiser zu werden.

Herzlichst, Ihr JeanLuc7

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